Stiftung Weltethos

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Das Leben wählen

Die politischen Katastrophen und Kriegssituationen der Gegenwart machen bewusst, wie dringlich und wichtig, dass von Hans Küng angestossene Projekt Weltethos ist. Dies trifft in besonderer Weise auf den Konflikt in Israel und Palästina zu.

Immer wieder hat Hans Küng betont: «Kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen. Kein Dialog zwischen den Religionen ohne ein Minimum an globalen Massstäben. Kein Überleben unseres Globus ohne ein globales Ethos, ein Weltethos, gemeinsam getragen von religiösen und nicht religiösen Menschen.»

Es gibt keine schnellen und einfachen Antworten zum Konflikt in Israel und Palästina. Stattdessen ist es angezeigt, auf Stimmen zu hören wie den «Parents Circle – Families Forum». In der wohl beeindruckendsten Initiative des Nahen Ostens haben sich israelische und palästinensische Familien zusammengeschlossen. Sie alle haben in diesem schon hundert Jahre andauernden gewalttätigen Konflikt Angehörige verloren.

Gemeinsam setzen sie sich für ein Ende des Blutvergiessens ein und rufen zur Versöhnung auf. Auch jetzt finden sie gemeinsame Worte: «Es ist eine unbestreitbare Wahrheit, dass die Zeit gekommen ist, die Situation zu ändern. Diese Region hat schon zu viel Schmerz, zu viel Blutvergiessen und zu viele Tränen ertragen müssen. Dies ist ein Moment für alle Beteiligten, über die Sinnlosigkeit diese anhaltenden Konflikts nachzudenken und die gemeinsame Menschlichkeit zu erkennen, die uns alle verbindet.»

Es ist ein Hoffnungsschimmer inmitten der Katastrophe: Menschen, die ihre Liebsten verloren haben, sind in der Lage, den Schmerz der anderen zu sehen und statt Krieg das Leben für alle zu fordern.


Bild: Nino Strauch

Parlament der Weltreligionen vergibt internationalen Hans-Küng-Preis

Erster Preisträger ist Dr. Stephan Schlensog, Generalsekretär der Stiftung Weltethos

Das Parlament der Weltreligionen (Parliament of World‘s Religions) mit Sitz in Chicago wird ab diesem Jahr bei den internationalen Zusammenkünften des Parlaments einen Hans-Küng-Preis vergeben. Der Preis mit dem offiziellen Namen „Hans Küng Outstanding Contribution to the Global Ethic Award“ soll an Hans Küng erinnern und dessen herausragende Verdienste um die Konzeption und die Verbreitung der Weltethos-Idee würdigen.

Erster Preisträger wird Dr. Stephan Schlensog, Generalsekretär der Stiftung Weltethos, sein. Er hat Jahrzehnte eng mit Hans Küng zusammengearbeitet und die Entwicklung des Projekts Weltethos maßgeblich mitgeprägt. Der Preis wird am Montag, 14.08.2023 bei der diesjährigen Zusammenkunft des Parlaments in Chicago (14.-18.8.) verliehen. Auch dieses Mal werden wieder viele tausend Religionsvertreter* innen aus der ganzen Welt erwartet.